Ein Tag für das bayerische Brauchtum

Ein bayerischer Brauchtumstag wie aus dem Bilderbuch war das 92. Lechgau-Trachtenfest in Apfeldorf. Gut 3100 Trachtler marschierten beim Festzug, am Vormittag wurde eine herrliche Feldmesse am Hornberg gehalten und bis in den Abend hinein wurde das bayerische Brauchtum im Festzelt mit Musik und Tanz gefeiert.

Die Apfeldorfer wurden bereits frühmorgens um sechs Uhr mit Pauken und Trompeten, oder besser gesagt mit Trommlerzug und Trachtenkapelle geweckt. Trotz der trüben Morgenstimmung entschieden sich die Organisatoren, die Festmesse im Freien abzuhalten und die über 1000 eintreffenden Gläubigen dankten es ihnen. Denn der Himmel klarte auf und bot einen wunderbaren Blick über das Lechtal. Kombiniert mit der feinen musikalischen Umrahmung von Klarinettenquartett, Saitenmusik, Buchwies Gsang und Trachtenkapelle konnte man die Messe genießen. "Lohnt es sich noch, Trachtler zu sein oder für den Anderen einzustehen" fragte Pfarrer Michael Vogg in seiner Predigt. Gauvorstand Franz Multerer gab nach dem abschließenden Totengedenken die Antwort darauf, "wenn ich in die große Trachtlerschar blicke oder hinter uns ins Lechtal schaue, dann muss ich sagen, ja es lohnt sich". 43 Fahnen standen Spalier um den Altar und auch ein neues Fahnenband wurde vom Schirmherrn Erwin Filser an das Apfeldorfer Banner geheftet.

Zurück im Festzelt spielte die Musikkapelle Reichling zum Frühschoppen auf und immer mehr Trachtler fanden sich für den Höhepunkt des 92. Lechgau-Trachtenfestes ein.

Pünktlich um 13 Uhr wurde zur Aufstellung gerufen, doch zunächst brauchte man dazu noch den Regenschirm. Als die ersten Gruppen losmarschierten, nieselte es ein wenig. Doch der Schall von 20 Musikkapellen und fünf Trommlerzügen wirkte nicht nur bei den zahlreichen Zuschauern, er verscheuchte auch die Regenwolken. Schnell kam die Sonne heraus und die 3100 Trachtler konnten ihren Weg durch Apfeldorf in freudiger Stimmung fortsetzen. Durch den langen Gegenzug war es auch für die Zugteilnehmer ein abwechslungsreicher Marsch, wenn zwölf Festwagen und viele bekannte Gesichter an einem vorbei ziehen. Kurz vor dem Zugende war die Ehrentribühne voll mit zahlreichen Persönlichkeiten aus Politik und Trachtenwesen, die den langen Trachtlerreihen begeistert Beifall klatschten.

Nachdem die 2,9 Kilometer lange Zugstrecke für alle Beteiligten nicht zu heiß und nicht zu nass war, konnte man sich anschließend im Festzelt eine Maß schmecken lassen. Und wieder sprach man in Apfeldorf von einem "großen Maßl", dass der Festzug so sonnig und ohne Komplikationen abgehalten werden konnte.

Anklicken, dann vergrößern sich die Bilder. Fotos von Leonhard Bader, Ernstfried Prade und Rosi Geiger.

 
 

Frühschoppen im Festzelt

 

Festzug

 

Festausklang